Unsere Honigsorten
Unten findet ihr Beschreibungen unserer verschiedenen Honigsorten, die alle von unseren eigenen Bienenvölkern an Standorten in der Region eingetragen worden sind. Da wir eine kleine Hobby-Imkerei mit wenigen Bienenstöcken sind, haben wir nur limitierte Mengen vorrätig.
Die Verarbeitung (Waben-Schleudern oder -Pressen, Rühren, Abfüllen) erfolgt mit größter Sorgfalt und in Handarbeit. Die meiste Arbeit aber haben unsere Bienen beim Nektarsammeln und Bestäuben, denen wir Woche für Woche größtmögliche Aufmerksamkeit zuteil werden lassen.
Lagert den Honig am besten kühl, trocken und dunkel. Danke, dass ihr uns durch den Honig-Erwerb und mit soviel positivem Feedback unterstützt!
Die Reihenfolge entspricht dem Zeitpunkt im Jahresverlauf, wann der Nektar gesammelt wird:
Frühlings-Honig
Geschmack: mild, blumig
Er beinhaltet Nektar von unterschiedlichen Pflanzen, die von Ende März bis Ende Mai blühen. Neben einer bunten Blumen-Vielfalt in den umliegenden Gärten vor allem Obstblüten wie Kirsche, Apfel, Himbeere, Mirabelle, Quitte uvm., aber auch Löwenzahn, der für die gelbe Farbe sorgt.
Von Natur aus ist mehr natürlicher Traubenzucker als Fruchtzucker enthalten, was ihn geschmacklich an Raps-Honig erinnern lässt, obwohl er aber deutlich gelber aussieht.
Herkunft: Hamburg Meiendorf bzw. Volksdorf
Raps-Honig
Geschmack: sehr mild
Der vom Raps gebildete Nektar hat einen sehr hohen natürlichen Traubenzucker-Gehalt und zergeht zart-schmelzend auf der Zunge. Er ist hell-gelb bis fast weiß und gelingt uns durch intensives Rühren vor der Abfüllung im Regelfall cremig. Anderenfalls kann er vorübergehend weicher gemacht werden, indem das gut verschlossene Glas ins Wasserbad gestellt wird: maximal 45 Grad, 15-60 Minuten, danach durchrühren. Besser nicht komplett verflüssigen, sonst fängt er nach ein paar Wochen an „knusprige“ Zucker-Kristalle zu bilden.
Herkunft: wechselnde Standorte im südlichen Raum Stormarn, zuletzt Bünningstedt, Ammersbek bzw. Ahrensburg, Brauner Hirsch
Akazien-Honig mit Frühlings-Honig
Geschmack: blumig
Die sogenannte Scheinakazie oder Robinie blüht Ende Mai / Anfang Juni für nur eine gute Woche. Ist es in dieser sehr kurzen Zeit zu windig, regnerisch oder kalt, fallen die weißen, an langen Dolden hängenden Blüten (ähneln Blauregen) sehr schnell ab oder die Bienen sammeln davon zu wenig Nektar. Der enthält von Natur aus übrigens mehr Frucht- als Traubenzucker.
Akazien-Honig ist eigentlich klar und flüssig - durch den an unserem Standort zeitgleich von den Bienen gesammelten Nektar später Frühlingsblüten wird er bei uns hingegen angenehm cremig. Lässt sich bei Bedarf sehr einfach verflüssigen, indem das gut verschlossene Glas ins Wasserbad gestellt wird: maximal 45 Grad, 45-60 Minuten, danach durchrühren, eventuell wiederholen.
Herkunft: Villenviertel Alt-Rahlstedt, Hamburg Wandsbek
Sommer-Honig
Geschmack: aromatisch
Er beinhaltet Nektar von unterschiedlichen Pflanzen, die von Anfang Juni bis Ende Juli blühen. Neben unterschiedlichen Blumen zählen auch Bäume wie die Linde dazu.
Herkunft: Hamburg Meiendorf bzw. Volksdorf
Linden-Honig
Geschmack: kräftig, leicht ätherisch, kann leicht an Eukalyptus erinnern
Nacheinander blühen im Juni/ Juli erst die Sommer-, dann die Winter-Linden und vereinzelt auch Silber-Linden. Sie alle locken die Bienen mit intensivem Duft und reichlich Nektar in den kleinen Blüten. In feuchtwarmen Monaten sind oft auch viele Blattläuse vorhanden: dort, wo sie die Lindenblätter anstechen, tritt süßer Blattsaft aus, den die Bienen ebenfalls sammeln - dieser variierende Anteil wird „Blatthonig“ genannt.
Herkunft: Ahrensburg, Stormarn
Edelkastanien-Honig
Geschmack: kräftig, leicht ätherisch, kann leicht an Eukalyptus erinnern
An der Edelkastanie wachsen die genießbaren Esskastanien oder Maronen - also nicht zu verwechseln mit der Ross-Kastanie. Die rispenartigen Blüten locken Bienen mit viel Nektar, vor allem bei feuchtwarmer Witterung und wenn keine langanhaltende Trockenheit herrscht. Stets ist auch ein (wechselnder) Nektar-Anteil von umliegenden Sommerblüten enthalten. Der dunkelgelb-bräunliche Honig schmeckt in manchen Jahren sogar leicht herb, in anderen etwas malzig und hat manchmal auch eine minimale Säurenote - oft erinnert er aber vor allem an Karamell und ist insgesamt kräftig.
Herkunft: Villenviertel Hamburg Rahlstedt, Wandsbek
Wald- und Blüten-Honig
Geschmack: mild
Die Grundlage für Wald-Honig ist ausmahmsweise kein Blütennektar, sondern sogenannter „extrafloraler Honigtau“: Blattläuse stechen Pflanzen an, wodurch Pflanzensaft austritt, der wiederum auch von Bienen gesammelt wird. Für nennenswerte Mengen braucht es an Bäumen sehr viele Blattläuse - die vermehren sich besonders gut bei feuchtheißer Witterung über mehrere Wochen ohne massiven Regen oder Kälteeinbruch. Nicht gerade typisch norddeutsches Klima, so dass wir im Schnitt nur alle zehn Jahre solchen Honig haben. Häufiger kommt Wald-Honig z.B. im Bayrischen Wald vor, der stammt dann von Nadelbäumen (Fichten-Honig oder Tannen-Honig und hingegen kräftig-herb).
Unsere Bienen haben zwischen Mitte Mai und Anfang Juni 2023 (z.T. vor Beginn der Lindenblüte) viel Blatthonig von Lindenbäumen sammeln können, der überraschend mild schmeckt. Am gleichen Standort haben sie auch Blüten-Honig eingetragen, so dass es zur korrekten Bezeichnung „Wald- und Blütenhonig“ kommt.
Herkunft: Ahrensburg, Stormarn
Heide-Honig
Geschmack: kräftig, angenehm herb und intensiv
Heide-Honig ist in vielerlei Hinsicht besonders. Da ist zum einen der kräftige Geschmack und Geruch dieser raren Honig-Spezialität.
Weltweit einzigartig ist die Gel-artige Konsistenz von Heide-Honig, die er so ausgeprägt vor allem in den ersten Monaten nach der Ernte hat, der Fachbegriff ist „thixotrop“. Er ist so dickflüssig, dass sogar die Bienen Mühe haben ihn mit ihrem Rüssel aufzunehmen fürs Umlagern und Feuchtigkeit Entziehen.
Beim Schleudern würde er in den Waben haften, bis diese zerbrechen. Abhilfe schafft eine Art „Edelstahl-Lockenwickler“, mit dem man vorher über die Waben rollt und den Heide-Honig in Wallung bringt: das macht ihn für eine kurze Zeit etwas flüssiger zum Schleudern.
Weil er sich aber nicht vollständig schleudern lässt, pressen wir die Waben mit bis zu 5 Tonnen Druck in einer Edelstahlpresse aus, ähnlich wie man sie vielleicht von Traubenmost kennt. Dieser aufwendige Prozess in Handarbeit erfordert viel Zeit und Geduld, er zieht sich bis in den Winter. Positiver Nebeneffekt: dabei werden auch viele Heide-Pollen rausgepresst, die dem Honig noch intensiveren Geschmack verleihen.
Zur Heideblüte im August/ September bringen wir unsere stärksten Bienenvölker an einen landschaftlich sehr reizvollen Standort inmitten der ringsum lila blühenden Lüneburger Heide. Bienen werden geradezu magisch vom Heideduft angezogen, aber jede der kleinen Blüten gibt nur wenig Nektar her. Noch weniger ist es in trockenen Sommern, denn der Sandboden vermag kaum Feuchtigkeit zu speichern - dann können die Bienen nur wenig sammeln und verbrauchen den größten Teil selber.
Ein weiteres Problem stellen die vielen Spinnweben dar („Altweibersommer“), die zur tödlichen Falle für Bienen werden und Völker stark reduzieren können. Heide-Bienes bester Freund sind darum Heidschnucken, die eigentlich die Besenheide niedrig halten und vor dem Verkahlen schützen sollen, aber nebenbei auch die Spinnweben zertreten. Eine große Herde wird nachts immer in ihren Schafstall ganz in der Nähe getrieben, so dass wir da einen perfekten Standort haben.
Herkunft: Höpen bei Schneverdingen, Lüneburger Heide